Cyberkriminialisten werden zukünftig am Cyber Campus NRW ausgebildet

Hochschule Niederrhein
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28.04.2022 Erstellt von Ministerium des Inneren NRW / Hochschule Niederrhein

Die nordrhein-westfälische Polizei verschärft ihre Jagd auf Cyberkriminelle. Dazu entwickelt sie zusammen mit der Hochschule Niederrhein und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg einen neuen Bachelorstudiengang für Cyberkriminalisten. Das haben Innenminister Herbert Reul und der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald sowie der Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Prof. Dr. Hartmut Ihne, am Donnerstag (28.04.2022) mit einer gemeinsamen Absichtserklärung besiegelt. Am Cyber Campus NRW soll der berufsbegleitende Studiengang für Cyberkriminalisten ab dem Wintersemester 2023 starten. Zugang haben dann Polizistinnen und Polizisten, die ihr Bachelorstudium bereits abgeschlossen haben und im Polizeivollzugsdienst tätig sind.

„Cyber-Cops sind unsere Antwort auf die Kriminalitätsverschiebung in den digitalen Raum. Erpressung, Identitätsbetrug, Drogenhandel oder Kinderpornografie sind alles Delikte, die sich mittlerweile primär online abspielen. Hinzu kommt eine steigende Zahl von Hacker-Angriffen auf Unternehmen und Behörden. Die Polizei muss zwingend mit den stetig neuen Herausforderungen und Bedrohungsfeldern im Netz Schritt halten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt – zusätzlich zu den bereits gewonnenen Spezialisten – selbst damit anfangen, Cyberkriminalisten auszubilden“, so Innenminister Herbert Reul.

Die Hochschulen Niederrhein und Bonn-Rhein-Sieg haben den Cyber Campus NRW im Auftrag der Landesregierung eingerichtet, um im Bereich IT-Sicherheit ihre Kompetenzen für die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte zu bündeln.

„Das neue Studienmodell für Cyberkriminalisten wird sich am bestehenden ‚Cyber Security Management‘ Bachelor orientieren und speziell auf die Anforderungen der Polizei NRW zugeschnitten sein. So erwerben die Studierenden nicht nur besondere IT-Kompetenzen, sondern lernen auch wie sie Cybercrime bekämpfen und im Netz ermitteln können“, so der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald.

„Kriminalität im digitalen Raum hat sich zu einem weltumspannenden Problem entwickelt. Die Schulung von Polizistinnen und Polizisten zu Cyber-Spezialisten ist ein wichtiger Baustein, um gegen Cyberkriminalität vorzugehen. Es freut mich, dass wir gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein im Rahmen der IT-Expertise des Cyber Campus NRW und auf Basis unserer Studiengänge zur Bekämpfung beitragen“, ergänzte Professor Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.  

Bereits zum Wintersemester 2022 erhalten zehn ausgebildete Polizistinnen und Polizisten die Chance, sich in den bereits existierenden Studiengang „Cyber Security Management“ einzuschreiben. Darunter sind auch die Kriminaloberkommissare Alexander Baatz und Moritz Neumaier sowie Kriminalkommissar Niclas Meick. Die drei angehenden Cyberkriminalisten, die bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung anwesend waren, berichteten von ihrer Motivation für das Studium. Abhängig von den Erfahrungen mit dem existierenden Studiengang soll es für den neuen Studiengang Cyberkriminalität ab dem Wintersemester 2023 bis zu 50 Plätze geben.

„Es ist toll, wenn sich Polizisten, für dieses zusätzliche Studium entscheiden. Damit wappnen wir unsere Cyber-Cops für die digitale Welt von Morgen. Und ihre Expertise werden wir ganz dringend brauchen. Bereits heute findet eine Vielzahl der Straftaten im Netz statt – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren weiter verstärken wird,“ erklärte Innenminister Reul.

Die Ausbildung von Polizisten und Polizistinnen zu Cyberkriminalisten ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung, das bereits im Koalitionsvertrag von 2017 festgehalten wurde. Damit soll ein Beitrag zur IT-Sicherheit in Nordrhein-Westfalen geleistet werden. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik ist die Computerkriminalität zuletzt um 24 Prozent auf 30.115 Fälle im Jahr 2021 gestiegen.

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Prof. Hartmut Ihne, Moritz Neumaier, Herbert Reul, Niclas Meick, Dr. Thomas Grünewald und Alexander Baath (v. l.n.r.)