Finale des Weltraum-Hackathons: Platz fünf für Krautsat

Es war eine einzigartige Herausforderung: Beim Finale des Hack-a-Sat-Wettbewerbs am 11. und 12. August in Las Vegas ging es für fünf internationale Teams darum, die Kontrolle über einen um die Erde kreisenden Satelliten zu übernehmen. Mit dabei: das Team Krautsat, in dem auch Hacker aus dem in der H-BRS gegründeten RedRocket-Team mitmachen.

Operationszentrale Hotelzimmer: Aus der Suite erfolgte der Angriff auf den Satelliten. Foto: Team Krautsat

Es war die vierte Ausgabe des Hack-a-Sat-Wettbewerbs, der am 11. und 12. August in Las Vegas stattfand. Den Rahmen bildete die Defcon, eine der weltweit größten Veranstaltungen für Hacker. Der Wettbewerb wird von der US Air Force veranstaltet, um auf Schwachstellen bei der Datensicherheit von Satelliten aufmerksam zu werden und um Talente zu rekrutieren. Die Besonderheit dieser Ausgabe bestand darin, dass erstmals ein echter Satellit das Zielobjekt der Hackerangriffe war. Der „Moonlighter“-Satellit war eigens für derartige Trainingszwecke in die Erdumlaufbahn gebracht worden.

Fünf Teams hatten sich für das Finale qualifiziert, darunter das deutsche Team Krautsat, zu dem auch Hacker aus dem RedRocket-Team der H-BRS gehören. Das Team Krautsat hatte sich im April bei der Qualifikation für das Finale sensationell den ersten Platz gesichert. Das Finale selbst schlossen die jungen Hackerinnen und Hacker aus Deutschland mit dem fünften Platz ab. Platz eins ging an das Team Mhackeroni aus Italien, die ein Preisgeld von 50000 Dollar mit nach Hause brachten.

Das Eindringen in die Steuerung eines die Erde umkreisenden Satelliten stellte eine einzigartige Herausforderung für die Finalisten-Teams dar. Denn den Hackern standen nur kurze Zeitfenster für die Kommunikation mit dem Satelliten zur Verfügung. Alle Hacking-Aktivitäten mussten daher vor der Kontaktaufnahme geplant werden. Nach der Übermittlung von Steuerbefehlen galt es, auf einen weiteren Durchgang warten, um herausfinden zu können, ob die Versuche erfolgreich waren. Daher war es nicht immer klar, ob eine Aufgabe erfolgreich gelöst wurde. Zuweilen war für den Erfolg wohl auch Glück vonnöten. Glück, das den Hackern von Krautsat dieses Mal fehlte.

Das Team RedRocket, gegründet an der H-BRS, ist ein Zusammenschluss von Studierenden und Alumni, die ihre Fertigkeiten in Capture-the-flag-Wettkämpfen testen und ausbauen. Es beteiligt sich seit Jahren an internationalen Hacker-Wettbewerben und kann eine beeindruckende Bilanz vorweisen. So hat es beispielsweise den ersten Platz beim Maple CTF 2022 erreicht und den zweiten Platz beim Midnight Sun CTF 2022 in Stockholm. Mitglieder des Teams decken auch immer wieder Schwachstellen in Strategiespielen wie „Age of Empires“ auf.